Als Christian Fries auf dem Biohof Medewege seine Mühlenbäckerei eröffnete, stand er nachts noch alleine am Ofen, knetete die Teige selbst, hatte ein kleines, feines Sortiment – und schnell viele Fans. Aus dem Ein-Mann-Betrieb ist im Laufe von 20 Jahren ein Unternehmen mit rund 100 Mitarbeitern geworden. Brote, Brötchen und andere Backwaren aus Medewege werden heute nach ganz Norddeutschland und sogar noch weiter geliefert. Weizen und Roggen vom Biohof Medewege sowie zugekauftes Biogetreide wird hier täglich frisch vermahlen – mit dem ölhaltigen Keimling, der für Fries den Inbegriff der Vitalität darstellt. Um Mehl länger haltbar zu machen, wird er andernorts entfernt, erläutert Fries. Dass er oft und gerne Schulklassen durch seinen Betrieb führt, merkt man schnell.
Läden der Mühlenbäckerei gibt es in Schwerin und Rostock, dazu mehrere Verkaufswagen. Ein Restaurant betreibt Christian Fries in Lübeck, in Schwerin boomt das Café Müllers am Marktplatz. Selbst backen muss Fries heute nicht mehr. Und auch die klassische Nachtarbeit gibt es in der Mühlenbäckerei nicht. Hier herrscht rund um die Uhr Betrieb. Etwa 2500 Brote und 8000 Brötchen verlassen täglich den Hof, freitags sind es sogar 15 000 Brötchen. „Dann beliefern wir eine Hamburger Großküche, die Schulessen zubereitet“, sagt Christian Fries lächelnd. Seit 2007 gehört auch eine Konditorei zur Mühlenbäckerei. Die hat 15 Angestellte und sorgt an „guten Tagen“ für etwa 100 Bleche Kuchen.
Wirtschaftsdezernent Bernd Nottebaum informierte sich gestern vor Ort über die Mühlenbäckerei – einmal im Monat besichtigt er einen heimischen Betrieb, führt mit dem Chef auch ein Gespräch unter vier Augen. Dass Christian Fries weiter auf Expansionskurs ist, sagt er ganz öffentlich. Um die internen Prozesse zu optimieren, möchte er jetzt erstmal anbauen.
Artikel aus der SVZ vom 10.07.2019 - Foto/Autorin: Maren Ramünke-Höfer
Artikel Schweriner Volkszeitung